
Katholische Frauenbewegung fordert soziale und ökologische Umkehr
Im Vorfeld des Zehn-Jahres-Jubiläums der Veröffentlichung der Umwelt-Enzyklika "Laudato Si'" am 18. Juni hat die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) eine soziale und ökologische Umkehr gefordert, die insbesondere die Situation von Frauen berücksichtigt. Papst Franziskus hatte in seinem Schreiben von 2015 die Wichtigkeit einer Abkehr von einem zerstörerischen Wirtschaftssystem betont und auch, dass die soziale und die ökologische Krise nicht getrennt, sondern gemeinsam gelöst werden müssen. "Wer die ökologische Frage ernst nimmt, muss auch die soziale Frage konsequent mitdenken - und dabei den Blick auf die Lebensrealitäten von Frauen richten", betonte Angelika Ritter-Grepl, Vorsitzende der kfbö, in einer Aussendung am Montag.
Frauen seien einerseits von allen herrschenden Krisen stärker betroffen, würden aber andererseits wesentlich dazu beitragen, eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Ihre Leistungen dürften darum nicht länger übersehen oder kleingeredet werden, so die kfbö. "Zwei Drittel der Menschen in extremer Armut weltweit sind Frauen und damit von der Klimakatastrophe mit voller Wucht getroffen. Auch in Österreich sind es insbesondere Frauen, die durch Altersarmut unter den Folgen des Klimawandels leiden", hieß es weiter.
Die katholische Organisation fordert darum eine "konsequente Klima- und Sozialpolitik ein, die die Perspektiven von Frauen ernst nimmt und globale Gerechtigkeit ins Zentrum stellt". Es brauche strukturelle Veränderungen in Gesellschaft und Kirche, um Frauen gleichberechtigt einzubinden. Erforderlich sei zudem eine neue Form wirtschaftlichen Handelns, die auf Fürsorge, Gemeinwohl und Nachhaltigkeit basiert. "Ebenso notwendig ist eine verstärkte Bildungsoffensive zu sozial-ökologischen Themen auf allen Ebenen des gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens", hieß eine weitere Forderung.
Papst Franziskus habe zu einem neuen Miteinander zwischen Menschen, Umwelt und Gott aufgerufen. Sein amtierender Nachfolger, Papst Leo XIV., habe seine Botschaft in seiner programmatischen Predigt aufgegriffen und in den Kontext einer globalen Verantwortung gestellt. Er habe dabei "den Mut gezeigt, soziale Ungleichheit und ökologische Verantwortung unmissverständlich anzusprechen. Das ist ein starkes Signal für unsere Arbeit", erklärte die kfbö.
Quelle: kathpress